Herzklopfen, Ihr Puls rast, der Atem wird schneller, die Muskeln verkrampfen sich. Im Nu ist Ihr Mund trocken und Sie bekommen ein flaues Gefühl im Magen. In Wirklichkeit aber geht es eher um ein alltägliches Ärgernis – Stress.
Nach einer biologischen Definition gilt Stress als das, was das natürliche Gleichgewicht und die Fähigkeit des Körpers zur Selbstregulierung stört. Der Körper regelt jeden Augenblick Blutdruck, Temperatur, Pulszahl und Hormonspiegel. All dies wird vom Gehirn gesteuert, das dem endokrinen System befielt, Feinabstimmungen unter ständig wechselnden Umständen vorzunehmen. Dies gilt auch bei körperlichen Störungen des Organismus wie Verletzungen, Krankheiten oder Einwirkungen extremer Temperaturen. Die Stressreaktion entsteht im Hypothalamus. Im Hypothalamus werden Gefühle und Erinnerungen verarbeitet und elementare Empfindungen, wie Hunger, Durst, Panik, Zorn und Schmerzen, kontrolliert. Mit der Zeit kann die körperliche Reaktion das Immunsystem, das Herz und auch das Gehirn stark strapazieren.
Eine Stressreaktion kann durch intensive Gefühle, ob schmerzliche (Ärger, Traurigkeit oder Angst) oder angenehme (Freude oder Erregung) ausgelöst werden. Deshalb werden auch positive Ereignisse wie die Geburt eines Kindes oft als Stressfaktoren eingestuft.1,2
1967 untersuchen Psychiater von der Universität Washington den Zusammenhang zwischen wichtigen Ereignissen oder Veränderungen im Leben des Menschen und stressbezogenen Krankheiten. Sie erbrachten den Nachweis, dass das Krankheitsrisiko in dem auf eines dieser Ereignisse folgenden Jahr anstieg, und sie konnten eine Rangliste erstellen. 1997 wurde diese Studie überprüft. Die Ergebnisse waren eindeutig. Die Verbindung zwischen hohem Stress und schlechter Gesundheit ist nach wie vor gültig.
Jeder Mensch reagiert natürlich individuell auf Stress. Manche Menschen können aus unerklärlichen Gründen über Probleme lachen, die andere in die Knie zwingen würde. Durch die zunehmend komplexeren Strukturen unserer Gesellschaft fühlen sich jedoch immer mehr Menschen belastet. Sie sehen sich verschiedenen stressauslösenden Faktoren hilflos ausgeliefert, ohne die Möglichkeit, etwas an ihrer Situation zu ändern. Chronischer Stress entsteht, der dazu beiträgt, dass sie schließlich krank werden. Stress ist also ein bedeutender Risikofaktor.
Vgl. Reader’s Digest; Die natürlichen Abwehrkräfte aktivieren – so stärken Sie Ihr Immunsystem
Vgl. Lotte Horstmeier; Risikofaktor "Stress"